Getreideernte wie früher - 20. Schnitterfest im Museum KulturLand Ries in Maihingen am 6. August

02. August 2017: Sensen, Dreschflegel, historische Gerätschaften und Oldtimer-Traktoren sind im Einsatz, wenn am Sonntag, 6. August, das Jubiläums-Schnitterfest stattfindet. In Zusammenarbeit mit dem Gartenbauverein Maihingen-Utzwingen bietet das Museum von 11 bis 17 Uhr ein unterhaltsames Programm für Groß und Klein.

Maihingen (pm). Heutzutage sieht man auf den Feldern PS-starke Mähdrescher, die auf einer Tour gleich mehrere Meter breit Getreide schneiden, die Körner sofort ausdreschen und reinigen. Der Fahrer sitzt in klimatisierten Kabinen. Noch vor 60 Jahren konnte ein Bauer davon nur träumen. Wie eine Getreideernte früher vor sich ging, zeigen unterschiedliche Vorführungen. Zum 20sten Jubiläum haben sich das Museum und der Gartenbauverein Maihingen-Utzwingen einige Neuerungen einfallen lassen. Bevor es ab 13 Uhr aufs Museumsfeld geht, kann man bereits ab 10 Uhr die Museumsausstellungen besuchen oder das weitläufige Museumsgelände samt Klosterkirche erkunden. Im Museumshof laden unter den alten Obstbäumen aufgestellte Tische und Bänke ab 11 Uhr zur gemütlichen Einkehr. Angeboten wird hier eine Auswahl an warmem Mittagessen, herzhaften Brotzeiten, Getränken sowie Kaffee und hausgemachten Kuchen.

 

Gaukel und Mandeln

Zweimal, um 13 Uhr und um 15 Uhr, startet die Getreideernte auf dem Museumsfeld, wie sie in der Zeit vor dem Mähdrescher vor sich ging. Bei der Handmahd schneidet man das Getreide mit der Sense, der „Gaukel“, bindet es zu Garben und stellt es zum Trocknen zu „Mandeln“ auf. Den technischen Fortschritt führt der vom Traktor gezogene Bindemäher vor Augen. Eine Moderation erklärt die Arbeitsvorgänge auf dem Feld. Am späten Nachmittag pflügt ein Lanz-Bulldog das Stoppelfeld.

 

Dreschen, Goißlschnalzen und Seegrasbänder

Auch beim Dreschen im Museumshof kann ein Vergleich zwischen der Handarbeit mit den Flegeln und dem Einsatz der Dreschmaschine gezogen werden. „Wer will, darf sich selbst an den Dreschflegeln versuchen, nachdem er sich das nötige Taktgefühl bei den Könnern abgeschaut hat“, animiert Museumsleiterin Dr. Ruth Kilian alle Besucher zum Mitmachen. Sie freut sich auch in diesem Jahr wieder auf die akustische Unterstützung durch die „Original Riasr Goißlschnalzr“ mit ihrem lautstarken Peitschenknallen und ihrem Gesang.

Die Oldtimerfreunde Nordries aus Belzheim präsentieren nicht nur ihre historischen Traktoren, sondern bedienen nebenbei eine Strohbändermaschine. Sie fertigt Garbenbänder aus Seegras.

 

Vielseitiges Kinder-Mitmach-Programm

Für Kinder sind eigene Aktionsmöglichkeiten geboten. Sie dürfen ihr Geschick mit speziell angefertigten kleinen Dreschflegeln testen und Ährenherzen, Schleifen oder andere dekorative Bänder aus Getreidehalmen flechten. Das Dreschgut reinigen die kleinen Besucher in einer Putzmühle und das in Bergen anfallende Stroh liefert sowieso zahlreiche Spielmöglichkeiten.

 

100 Jahre alte Ölmühle in Betrieb

Von 13 bis 16 Uhr lädt das benachbarte Mühlenmuseum des Rieser Bauernmuseums- und Mühlenvereins zur Besichtigung ein. Hier wird eine über 100 Jahre alte Ölmühle mit ihrem beeindruckenden Kollergang mit senkrecht laufenden Mahlsteinen in Betrieb genommen. Einen Besuch wert sind zudem die originalen Mahlgänge der Klostermühle.

 

Dauerausstellungen: "300 Jahre Alltagskultur im Ries" und "Rieser Landwirtschaft im Wandel"

Im Museum KulturLand Ries ist im „Brauhaus“ die neu eingerichtete, familienfreundliche und fast barrierefrei zugängliche Dauerausstellung „300 Jahre Alltagskultur im Ries“ zu sehen. Sie gliedert sich auf 1.100 qm in die Themenbereiche Kleidung, Warenwelt und Werbung, Gesundheitspflege, Möbel aus dem Ries, Hausarbeit und Vorratshaltung sowie Kindheit und Schule. Kurzum, sie zeigt, wie die Menschen in den letzten 300 Jahren im Ries gelebt und gearbeitet haben. Im zweiten großen Ausstellungsgebäude, der „Klosterökonomie“, wird die „Rieser Landwirtschaft im Wandel“ mit vielen Exponaten und Bildmaterial veranschaulicht.

Sonderausstellung: „Auslöser Ries! Fotografien aus dem Nachlass Förstner“

Die Sonderausstellung zeigt Einblicke in den ländlichen Alltag und die Festkultur im Ries zwischen 1920 und 1973, die wir Vater und Sohn Förstner verdanken, Landwirten aus Goldburghausen.

 

Am Schnitterfest ist das Museum von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

 Informationen

www.museumkulturlandries.de; Telefon 09087/ 920717-0;

86747 Maihingen, Klosterhof 3 + 8;