Bezirk unterstützt Erhaltungsgarten für schwäbische Obstsorten - Neuer Ausschuss für Bau-, Umwelt- und Energie nahm Arbeit auf - Umweltmanagement soll gestartet werden

11. Januar 2019: Geradezu symbolträchtig nahm der beim Bezirk Schwaben neu geschaffene Bau-, Umwelt- und Energieausschuss heute in Augsburg seine Arbeit auf: Er trägt dazu bei, dass 2019 viele ganz besondere Apfel- und Birnbäume gepflanzt werden können - Bäume, mit denen alte Kernobstsorten aus Schwaben erhalten werden.

Bereits 2009 hatte man in der Obstbauschule Schlachters in der Gemeinde Sigmarszell (Landkreis Lindau) begonnen, alte Kernobstsorten aus allen schwäbischen Landkreisen zu kartieren und zu erfassen. Auf dem Gelände der Obstbauschule, die von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf betrieben wird, soll ein Erhaltungsgarten entstehen, in dem diese Bäume angepflanzt sind und die heimischen Apfel- und Birnensorten, die zum Teil vom Verschwinden bedroht sind, vervielfältigt werden. Der bereits bestehende Bestand wird um die nordschwäbischen Sorten ergänzt. „Wir wollen dadurch die alten Sorten wieder heimisch machen", so Scheideggs Erster Bürgermeister Ulrich Pfanner, der zugleich auch Bezirksvorsitzender der Obst- und Gartenbauvereine in Schwaben ist. „Denn unsere Kulturlandschaft verändert sich enorm, da oft nur dieselben, gängigen Sorten angepflanzt werden." Die alten Sorten seien zudem erstaunlich vital und resistent: „Unsere Vorfahren haben diese ja auch ohne Pflanzenschutzmittel und Chemikalien gezüchtet", betonte Pfanner, der das Projekt als Vorsitzender des Fördervereins für den Erhaltungsgarten beim Ausschuss in Augsburg vorstellte.

An dem Projekt beteiligen sich auch der Freistaat und der Landkreis Lindau. Aufgrund der gesamtschwäbischen Bedeutung und der Nachhaltigkeit entschied der Umweltausschuss, die Pflege und Nutzung des Erhaltungsgartens zu fördern: Ab 2019 bis 2028 stellt der Bezirk Schwaben dafür jährlich 50.000 Euro zur Verfügung, zudem wird die Beteiligung durch eine Mitgliedschaft des Bezirks im Förderverein dokumentiert.

Über diese Praxisentscheidung hinaus diskutierte der neue Ausschuss unter Leitung von Bezirkstagspräsident Martin Sailer zunächst Grundsätzliches: Bis Ende 2019 soll unter anderem der Stand vom Umweltschutzmaßnahmen beim Bezirk Schwaben erfasst sein, ein betriebliches Umweltmanagement begonnen und die Entscheidung für ein Zertifizierungsverfahren getroffen werden.