Bezirkstag verabschiedet soziales Maßnahmenpaket

03. Mai 2018: Der schwäbische Bezirkstag stimmte in seiner heutigen Sitzung zahlreichen Maßnahmen für Menschen mit Behinderung in ganz Schwaben zu.

Augsburg: Das Dominikus-Ringeisen-Werk Ursberg betreibt in Augsburg als Außenstelle der Förderstätte Pfaffenhausen eine Einrichtung für erwachsene, mehrfach behinderte Menschen, die zudem blind sind oder eine Sehschädigung haben und daher ein Spezialangebot und besonders geschultes Personal benötigen. Das bestehende Angebot mit 14 Plätzen in Augsburg-Pfersee ist bereits überbelegt, der Bezirkstag bewilligte daher heute eine Aufstockung um weitere 14 Plätze, jährlich fallen für den Bezirk dafür knapp 400.000 Euro Kosten an.

Die Heimstatt-Stiftung, vertreten durch die Stiftung St. Johannes, hat in Augsburg-Hochzoll ein Wohnheim für Menschen mit einer geistigen Behinderung und mehrfach behinderte Menschen. Das Gebäude mit derzeit zehn Plätzen entspricht bei weitem nicht mehr den Anforderungen durch das Pflege-Wohnqualitäts-Gesetz. Daher soll in Augsburg-Hochzoll ein neues Gebäude mit dann 24 Plätzen entstehen, der Bezirkstag bewilligte dafür einen Zuschuss von 396.100 Euro.

Aichach: 43 Menschen besuchen derzeit die Förderstätte der Ulrichswerkstätten Aichach, 20 davon werden per Kooperation mit der Lebenshilfe Aichach in der Tagesstruktur für Menschen mit Autismusstörung betreut. Bei beiden Trägern ist mittlerweile jedoch die Aufnahmekapazität ausgeschöpft, die Nachfrage nach Plätzen nach wie vor aber ungebrochen. Um auch künftig die betroffenen Menschen wohnortnah versorgen zu können, planen die Ulrichswerkstätten eine neue Förderstätte. Der Bezirkstag gab grünes Licht für die Erweiterung um 12 Plätze mit jährlichen Kosten von knapp 300.000 Euro.

Marktoberdorf: Die Herzogsägmühle, ein Träger von voll- und teilstationären Angeboten für geistig, psychisch behinderte Menschen und Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, will im Ostallgäu für diesen Personenkreis neue Angebote schaffen. Dabei handelt es sich insbesondere um Beratungsangebote für Menschen ohne Wohnsitz oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen sowie um ambulant betreutes und vollstationäres Wohnen. Der Personenkreis braucht durch seine sozialen Schwierigkeiten besondere Unterstützung, um wieder eine selbstständige Lebensführung zu erlernen. Der Träger plant ein Wohnangebot in der Region Marktoberdorf sowie drei Wohngruppen im Ostallgäu. Da es in Schwaben für die betroffenen Menschen kaum Angebote gibt, stimmte der Bezirkstag heute den Planungen der Herzogsägmühle zu.

Kaufbeuren: Auch die Wertachtal-Werkstätten in Kaufbeuren leiden unter Platznot - an den 240 genehmigten Werkstattplätzen für Menschen mit einer geistigen Behinderung arbeiten derzeit 284 Personen. Im Bezirkstag wurde heute einer Platzzahlerweiterung auf insgesamt 288 Plätze zugestimmt, die neuen Arbeitsgruppen sollen in einem Gebäude der Wertachtal-Werkstätte in der Moosmangstraße unterkommen.

Dillingen: Für Menschen mit Autismus-Spektrumstörungen will die Lebenshilfe in Dillingen ein Wohnheim mit Tagesstruktur in zentraler Lage errichten. Durch den Standort in der Stadt wird auch dem Grundsatz der Inklusion Rechnung getragen und den Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Für den Neubau stimmte der Bezirkstag heute einem Zuschuss in Höhe von 304.000 Euro zu.