Bürgerberatung des Bezirk Schwaben ist ein Erfolgsmodell

03. Juli 2019: 2008 startete der Bezirk Schwaben mit seiner Bürgerberatung - in einem bescheidenen Rahmen, mit einem Mitarbeiter, an einigen wenigen Orten in Schwaben. Das Angebot hat sich seither zu einem Erfolgsmodell entwickelt: Inzwischen ist die Beratungsstelle auf zwei Vollzeitstellen mit drei Mitarbeitern angewachsen. Man ist nun nicht nur einmal monatlich in jedem schwäbischen Landkreis und den kreisfreien Städten mit dem Beratungsangebot präsent, sondern an insgesamt 24 Standorten in Schwaben. Und weitere Anfragen von Kommunen rund um den Ballungsraum Augsburg gibt es bereits.
Beratungsstelle des Bezirks Schwaben

Das Team der Bürgerberatung im Bild von links: Anke Birke, Ottmar Heumann und Eva Baumgartl.

„Das zeigt, dass wir als Bezirk durchaus weiter darüber nachdenken müssen, wie wir uns noch stärker vor Ort und in der Fläche etablieren“, so Bezirkstagspräsident Martin Sailer. Die Beratungsstelle der Sozialhilfe unter Leitung von Ottmar Heumann leistet eine sogenannte „bearbeiterunabhängige“ Beratung. „Das heißt, wir können die Menschen zu allen Fragen der überörtlichen Sozialhilfe individuell und nach allen rechtlichen Rechten und Pflichten beraten, das schafft Vertrauen“, so Ottmar Heumann. Im Grunde funktioniert das Angebot wie eine Clearingstelle: „Wir klären die Menschen auf, ob bei einem Antrag Hilfegewährung zu erwarten ist oder nicht“, so Anke Birke von der Beratungsstelle, „und wenn es zur Antragsstellung kommt, helfen wir dabei.“ Zudem nimmt die Beratungsstelle auch die Funktion eines Beschwerdemanagements wahr: „Häufig kommen Angehörige oder auch Betroffene, die mit einem Bescheid von der Sozialverwaltung nicht zurecht kommen“, erklärt Anke Birke, „oft liegt es daran, dass sie einfach entsprechende Erklärungen dazu brauchen.“

Rund 85 Prozent der Beratungsgespräche beziehen sich auf die Leistungen des Bezirks bei der Hilfe zur Pflege. „Für Menschen mit Behinderung gibt es unabhängig von uns andere Beratungsmöglichkeiten, daher ist dieser Anteil nicht so hoch“, sagt Heumann, „zudem ist der Beratungsbedarf bei der Hilfe zur Pflege gestiegen, weil der Bezirk seit diesem Jahr auch für die ambulante Hilfe zur Pflege zuständig ist.“

Durchschnittlich etwas über 100 Beratungsgespräche führt das Team, bestehend aus Ottmar Heumann, Anke Birke und Eva Baumgartl, monatlich durch, dazu kommen noch Vorträge und die Präsenz auf örtlichen Veranstaltungen. „Die Beratungsarbeit erfordert ständige Wissensaktualisierung im Selbststudium, ein breites Fachwissen und ein hohes Maß an Flexibilität“, sagt Anke Birke. Etwas, was ihr und ihren Kollegen liegt, vor allem aber steht die Kommunikation im Mittelpunkt: „Uns macht der unmittelbare Kontakt zu den Bürgern einfach viel Freude“, so Ottmar Heumann.