Etappensieg: Mobile Fachteams stärken Krisendienst

05. Dezember 2019: Mit der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bezirk Schwaben und den Trägern der Sozialpsychiatrischen Dienste in Schwaben (Caritas und Diakonie) wird die etappenweise Umsetzung des Krisendienstes nach dem Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (BayPsychKHG) einen weiteren Schritt vorangebracht. Nächste Ausbaustufe wäre der niedrigschwellige Zugang für sofortige Krisenhilfe „rund um die Uhr“.
Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit den Trägern der SpDi’s in Schwaben für den Mobilen Dienst –Tagdienst- im Rahmen des Krisendienstes

v. l. unten: Maximilian Monzer (Bezirk Schwaben), Bezirkstagspräsident Martin Sailer, Stefan Gutermann (Diakonisches Werk Memmingen e.V.) v. l. oben: Indra Baier-Müller (Diakonisches Werk Kempten/Allgäu e.V.), Andreas Reimann (Caritasverband Lkr. Aichach-Friedberg e.V.), Walburga Bram-Kurz (Bezirk Schwaben), Domkapitular Dr. Andreas Magg (Caritasverband Diözese Augsburg e.V.) Dr. Ilona Luttmann (Diakonisches Werk Augsburg e.V.), Branco Schäpers (Caritasverband Lkr. Donau-Ries e.V.), Sr. Antonia Stegmiller (Caritasverband Lkr. Dillingen/Donau e.V.)

Bezirkstagspräsident Martin Sailer besiegelte am Dienstag, 3.12., die wegweisende Zusammenarbeit für den Aufbau des Krisendienstes mit den Trägern der Sozialpsychiatrischen Dienste in Schwaben: dem Caritasverband für die Diözese Augsburg, den Kreiscaritasverbänden für die Landkreise Dillingen, Donau-Ries und Aichach-Friedberg sowie den Diakonischen Werken Augsburg, Memmingen und Kempten. „Mein allergrößter Dank geht an alle Mitwirkenden dieses Netzwerks, die hinter dem Aufbau Krisendienst stehen“, bedankte sich Bezirkstagspräsident Sailer mit Nachdruck. Der Krisendienst ist uns vom Gesetzgeber ins Stammbuch geschrieben worden, betonte er, „und wir sind hierbei mit der Kooperationsvereinbarung ganz entscheidend weitergekommen“.

Für Schwaben werden künftig die Sozialpsychiatrischen Dienste die Aufgabe der mobilen Fachteams im Rahmen des bayernweit zu errichtenden Krisendienstes übernehmen. Sie sind neben der Leitstelle ein weiterer wichtiger Baustein des Krisendienstes.

In der Leitstelle klärt speziell ausgebildetes Fachpersonal die Situation mit den Hilfesuchenden und gibt individuelle Unterstützung. Dies kann zum Beispiel eine Beratung oder eine Deeskalation sein. Je nach Bedarf werden die Anrufer dabei an geeignete Stellen des regionalen Versorgungsnetzes weitervermittelt. Bei Hilfebedarf vor Ort kann auf Entscheidung der Leitstelle ein mobiles Team mit Fachleuten entsandt werden, die die Hilfebedürftigen binnen einer Stunde besuchen. Diese Hilfe wird mit Inbetriebnahme des Krisendienstes montags – freitags von 9.00–16.00 Uhr angeboten.

Weiteres Ziel: Krisendienst rund um die Uhr

„Mit dieser nun finanziell durch den Bezirk Schwaben abgesicherten Versorgung der Betroffenen wurde ein weiterer Meilenstein für den Ausbau des Krisendienstes in Schwaben gelegt“, freute sich Bezirkstagspräsident Martin Sailer: „Weiteres Ziel und nächste Ausbaustufe ist ein niedrigschwelliger Zugang für sofortige Hilfe für Menschen in Krisen und ihre Angehörigen, nicht nur werktags, sondern auch an Wochenenden, Feiertagen und in den Abendstunden“.

Gute Zusammenarbeit aller Kräfte

„Dass wir bereits jetzt schon diesen großen Schritt gehen können, verdanken wir der guten Zusammenarbeit aller Kräfte“, unterstrich Sailer und bedankte sich bei den Experten des Kompetenzzentrums schwäbische Sozialpsychiatrie im Bezirk Schwaben, Maximilian Monzer und Walburga Bram-Kurz. Seine Wertschätzung sprach er auch der Polizei und den Jugendämtern aus, die sich „in den oftmals sehr schwierigen Situationen vor Ort unterstützend mit einbringen - denn der Krisendienst kann nur funktionieren, wenn alle Partner wissen, was zu tun ist, alle helfenden Hände ineinander-greifen“, betonte der Bezirkstagspräsident. Das ist beileibe nicht selbstverständlich und funktioniert auch nicht überall so gut, wissen alle Beteiligten: „Unsere Partnerschaft mit den beiden Wohlfahrtsverbänden, den Trägern Caritas und Diakonisches Werk, funktioniert deswegen so gut, weil wir uns als Team verstehen“, sagte Bram-Kurz. Schwester Antonia Stegmiller vom Caritasverband für den Landkreis Dillingen/Donau e.V. brachte es auf den Punkt: „Mit dem Miteinander gelingt das Füreinander!“