Fischkochkurs der Fischereifachberatung zeigt kulinarische Vielfalt heimischer Fischarten

03. August 2018: Augsburg (db). „Huch, ist der glitschig!“ Waltraud Bröll steht vor dem Spülbecken einer Schulküche in Schwabmünchen. In ihren Händen hält sie zum ersten Mal einen kompletten, frischen, unter dem Wasserhahn gesäuberten Fisch. Gemeinsam mit rund 20 weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern lässt sie sich bei einem Fischkochkurs von Roland Paravicini, Mitarbeiter der Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben, beibringen, wie sich heimische Fischarten wie Saibling, Forelle und Karpfen auf vielfältige Weisen zubereiten lassen.
Teilnehmerin Waltraud Bröll (links) lernt im Fischkochkurs von Fischereifachberater Roland Paravicini (rechts) die Kunst des Filetierens.

Eine Frau legt das Filet eines Fischs, der vor ihr auf einem Schneidebrett liegt, beiseite. Herr Paravicini steht neben ihr und unterstützt sie mit Tipps.

Die größte Herausforderung wartet dabei gleich zu Beginn: Für viele Gerichte muss der Fisch filetiert werden. Herr Paravicini demonstriert dies mit geübten Händen, bevor sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst daran versuchen. Schnell zeigt sich, dass das Filetieren neben der richtigen Technik auch viel Übung erfordert. Im Kurs ist das aber kein Problem: „Herr Paravicini hat immer gut erklärt, wenn man ein Fehler gemacht hat“, freut sich Frau Bröll. Für Peter Sommer war das Erlernen der Filetier-Technik sogar einer der Hauptgründe, beim Kochkurs mitzumachen. Als Angler interessiert ihn zudem sehr, was er aus den Fischarten, die in den schwäbischen Gewässern leben und deren Bestände und Lebensräume von der Fischereifachberatung mit Sitz am Schwäbischen Fischereihof in Salgen (Landkreis Unterallgäu) geschützt werden, alles zubereiten kann.

Hierzu bieten die Fischkochkurse, die Herr Paravicini im Bereich der land- und hauswirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung leitet, eine hervorragende Gelegenheit: Mit Rezepten und fachmännischen Tipps versorgt, lassen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam die die Messer, Töpfe und vielerlei Zutaten tanzen - allen voran verschiedene Fischarten aus schwäbischer Fischzucht. So entsteht innerhalb von rund zwei Stunden ein Büffet mit Gaumenfreuden für jeden Geschmack, von Klassikern wie Saibling Gärtnerin Art und Forellenfilet Müllerin Art über Fischküchle und Karpfenfiletstreifen mit Sesamkruste auf buntem Salat bis hin zur feurigen Curry-Fischsuppe und asiatisch gewürzten Fischbällchen mit Melone, nebst Beilagen wie Salaten und Kartoffeln mit Knoblauch und Kräutern.

„Was man aus den paar Fischarten alles machen kann, hat mich wirklich überrascht“, staunt Herr Sommer, während er nach getaner Arbeit mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die gemeinsam gezauberten Gerichte genießt. Begeistert hat ihn dabei auch, dass nicht nur die Filetstücke, sondern fast der ganze Fisch verwendet wurde: Mit den Karkassen, also den Gräten und Köpfen sowie allerlei Gewürzen und Gemüse wurde ein Fischfond gekocht, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer - neben allerlei Tipps und Erfahrungen - als Grundlage für ihre weiteren Fischgerichte mit nach Hause nehmen können.