Genossenschaftsverband Bayern unterstützt Ehrenamtliche in der Sozialpsychiatrie in Füssen

22. September 2016: Eine Spende für ihre ehrenamtliche Arbeit erhielten nun die Bürgerhelfer im Sozialpsychiatrischen Dienst Füssen. Vermittelt hatte dies Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, das Spendengeld stammt aus dem Gewinnsparen des Bayerischen Genossenschaftsverbandes.
Spende SPDI Füssen

Die Überraschung war Gisela Wagner und den weiteren ehrenamtlichen Helferinnen anzusehen. Die Bürgerhelfer im Sozialpsychiatrischen Dienst in Füssen waren zwar auf prominenten Besuch und eine Spendenübergabe vorbereitet. Nicht aber auf die Höhe der Spende: Dass ihnen nun für die ehrenamtliche Arbeit mit den psychisch erkrankten Besuchern des Dienstes 5.000 Euro zur Verfügung stehen, sorgte kurz für Sprachlosigkeit.

Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, der die Einrichtung, die vom Diakonischen Werk Augsburg betrieben und wesentlich vom Bezirk Schwaben finanziert wird, gemeinsam mit seiner Stellvertreterin, Bezirksrätin Ursula Lax besuchte, hatte die Spende vermittelt. Das Geld stammt aus dem Gewinnsparen des Genossenschaftsverbandes Bayern, der mit einem Teil der Erlöse auch soziale Einrichtungen unterstützt. Die schwäbischen Vertreter des Genossenschaftsverbands Bayern, Bezirkspräsident Dr. Hermann Starnecker und Peter Huber, Kreisvorsitzender für das Ostallgäu und Kaufbeuren, machten sich bei der Spendenübergabe auch ein Bild vom Einsatz der Bürgerhelfer in der sozialpsychiatrischen Einrichtung.

Bezirkstagspräsident Reichert betonte den hohen Stellenwert, den die Sozialpsychiatrischen Dienste als niedrigschwelliges Angebot für Menschen mit einer psychischen Erkrankung haben. „Hier finden sie schnell und unbürokratisch Beratung und Betreuung, werden in Krisen unterstützt, treffen auf andere Betroffene, knüpfen Kontakte und finden in der Nähe ihres Wohnortes eine offene Tür“, so Reichert. Als Einrichtungen seien die Dienste ein wesentlicher Baustein bei der Inklusion, vor allem aber auch durch den Einsatz von Bürgerhelfern, die durch ihren persönlichen Kontakt zu den psychisch kranken Besuchern ein Stück Normalität und Alltagsleben vermitteln.

Wie wichtig es sei, dass Menschen mit psychischen Problemen nicht isoliert lebten, hob auch Dr. Starnecker in seiner kurzen Ansprache hervor. Daher sei man gerne der Empfehlung von Bezirkstagspräsident Reichert gefolgt, die diesjährige Spende den Bürgerhelfern für ihre Aktivitäten zukommen zu lassen: „Man sieht an ihrem Einsatz und spürt an der Atmosphäre hier, das Geld ist gut aufgehoben und wird sinnvoll verwendet.“

Die Gruppe der Bürgerhelfer in Füssen besteht derzeit aus neun Personen, alles Rentner, die zwischen 60 und 80 Jahren alt sind. Viele von ihnen sind seit über 15 Jahren im Sozialpsychiatrischen Dienst im Einsatz, leiten Kaffee-, Spiele- und Kegelgruppen, organisieren gemeinsame Feiern, beispielsweise an Ostern und Weihnachten, unternehmen mit den Besucher des Dienstes Ausflüge und ähnliches. „Durch die hohe personelle Kontinuität der Bürgerhelferinnen und Helfer sind Beziehungen entstanden und gewachsen, die für die psychische Stabilität unserer chronisch kranken Klienten von unschätzbarem Wert sind“, betont der Leiter der Einrichtung, Sergej Hollmann.

Wie vertraut der Kontakt zwischen Bürgerhelfern und Klienten ist, davon konnten sich die Gäste - mit dabei auch Dr. Ilona Luttmann, Fachvorstand beim Diakonischen Werk Augsburg, und Paul Iacob, Erster Bürgermeister in Füssen - bei der Spendenübergabe, die in eine gemütliche Kaffeerunde mit selbstgebackenen Kuchen eingebettet war, überzeugen.