Premieren im Landestheater Schwaben im Januar und Februar 2018

11. Januar 2018: Am 27. Januar zeigt das Landestheater Schwaben die Premiere "Die Verwandlung" nach einer Erzählung von Franz Kafka.

Franz Kafkas meisterhafte Novelle zählt bis heute zu den bedeutendsten Klassikern der Moderne und ist ein faszinierendes Stück Weltliteratur. Kafka hat eine bestechend einfache Geschichte erfunden, die in trockenem Ton ein höchst bizarres Geschehen erzählt, das die Angst vor dem Fremden und das existentielle Gefühl der Ausgrenzung thematisiert.
Nach einer durchträumten, unruhigen Nacht findet sich der Handlungsreisende Gregor Samsa, Hauptverdiener in seiner Familie, in seinem Bett in ein Ungeziefer verwandelt wieder. Er versteht die Welt nicht mehr und die Welt versteht ihn nicht mehr. Die spontane Metamorphose Gregors sorgt im kleinbürgerlichen Familienkosmos für Angst und Schrecken: Alle Eigenschaften, die ihn bisher auszeichneten, wie Anpassungsfähigkeit und Arbeitseifer, sind mit einem Mal verschwunden. Er selbst könnte damit leben und findet am nutzlosen Müßiggang sogar Gefallen, doch seine Familie empfindet Abscheu und Ekel. In ihrer Mitte scheint statt Sohn und Bruder ein schmarotzendes Ungeziefer zu weilen. Immer mehr wenden sie sich von ihm ab. So fristet Gregor als nutzloses Insekt die Tage allein in seinem Zimmer, isoliert von der Welt. Doch für die Familie steht längst fest: Gregor muss weg! 

DIE VERWANDLUNG lässt sich als Parabel auf die kapitalistische Arbeitswelt und ihre Ausbeutungsmechanismen lesen. Die berühmte Geschichte zeigt, wie der Aussteiger seine Umwelt in Unsicherheit und flirrende Unruhe stürzt. Es folgen Entfremdung und letztlich der Verstoß. Einzigartig dabei ist die von Kafka geschaffene Atmosphäre des Unheimlichen und Unfassbaren, des berühmt gewordenen „Kafkaesken". 

Die Verwandlung - Nach der Erzählung von Franz Kafka

Premiere am Samstag, 27.01.2018, 20 Uhr, Studio 

Eine weitere Premiere wird am 2. Februar um 20 Uhr, Großes Haus, aufgeführt: Eine Familie - Schauspiel von Tracy Letts

 
Mit EINE FAMILIE hat der amerikanische Dramatiker Tracy Letts einen bitterbösen und zugleich extrem komischen Abgesang auf den amerikanischen Traum geschrieben. In Zeiten Trump’schen Aktionismus lässt sich das Stück erschreckend aktuell als Kommentar zu einer Gesellschaft lesen, die all das, wofür sie jahrzehntelang gekämpft hat, in einem Anfall rabiater Zerstörungswut in den Abgrund rauschen lässt. 

Die Westons sind eine ehemals typische amerikanische Mittelstandsfamilie in der Provinz in Oklahoma. Auf der staubtrockenen unwirtlichen Prärie haben sie ihre Träume von Wohlstand und Ansehen wahr gemacht. Liebe und Wärme aber sind längst mit Alkohol und Tabletten betäubt und in Ehescharmützeln und familiärem Kleinkrieg zertrampelt worden. Vater Beverly, pensionierter Professor und passionierter Alkoholiker, verschwindet plötzlich spurlos und lässt seine tabletten- süchtige, krebskranke Ehefrau Violet allein zurück. Die drei problembeladenen erwachsenen Töchter und Violets Schwester reisen mit ihrem neurotischen Anhang an, um der Verlassenen beizustehen. Diese aber nimmt delirierend das egozentrische Terrorregime wieder auf, mit dem sie die Mädchen einst vertrieb. Beim Schmaus zur inzwischen gefundenen Leiche des Ehemanns führt die Mutter einen grandiosen Eklat herbei und das Familienfest eskaliert zur Schlammschlacht... In der Tradition von Eugene O’Neill, Arthur Miller, Anton Tschechow und besten amerikanischen TV-Serien mischt das epische Familienmelodrama Tiefgründigkeit und lässige Oberfläche zum scharf gezeichneten, unheimlich unterhaltsamen Generationenporträt, in dem sich jeder, der Eltern, Kinder oder Geschwister hat, wiederfindet.

Das wahrscheinlich beste und erfolgreichste Familienstück des Jahrzehnts wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, mit Meryl Streep in der Hauptrolle verfilmt und feierte Riesenerfolge am Broadway und an unzähligen deutschen Bühnen. 

Eine Familie - Schauspiel von Tracy Letts

Premiere am Freitag, 02.02.2018, 20 Uhr, Großes Haus

Weitere Information:

Silvia Stolz

Leiterin Kommunikation und Dramaturgin

Mobil: 0151 52 41 33 60

E-Mail: stolz@landestheater-schwaben.de

www.landestheater-schwaben.de