Ulrike Bölker ist die neue Koordinatorin beim Gemeindepsychiatrischen Verbund Kempten/Oberallgäu

09. Mai 2018: Mit Ulrike Bölker ist die Koordinationsstelle des Gemeindepsychiatrischen Verbundes (GPV) für die Region Kempten/Oberallgäu nun wieder in neuen Händen. Die 39jährige ist in dieser Position Nachfolgerin von Silva Schneller, die zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet worden war.
Beim Anschluss der Technik wird Ulrike Bölker unterstützt von Raimund Mittler vom Bezirk Schwaben.

Auch das gehört zum neuen Job für Ulrike Bölker: Netzwerken, sei es durch die EDV-technische Anbindung an die Hauptverwaltung des Bezirks in Augsburg oder analog in den Arbeitskreisen des GPV. Beim Anschluss an die Technik wird sie unterstützt von Raimund Mittler vom Bezirk Schwaben.

Die Gemeindepsychiatrischen Verbünde in Schwaben sind regionale Gremien, in denen sowohl die Kostenträger als auch die Leistungsanbieter – also beispielsweise Heimeinrichtungen, Träger von Tagesstätten, Beratungsstellen und Ambulant Betreutem Wohnen – zusammenarbeiten. Darüber hinaus sind auch die für die medizinische Behandlung und Betreuung zuständigen Institutionen, beispielsweise die psychiatrischen Fachkliniken und die niedergelassenen Fachärzte eingebunden, ebenso die betroffenen Menschen und deren Angehörige. Die GPV-Arbeit zielt darauf ab, für psychisch kranke Menschen ein wohnortnahes Angebot zu schaffen. „Durch entsprechende Vereinbarungen mit den GPV`s sind auch jeweils der Bezirk, die Kommunen, die Landkreise und kreisfreie Städten im Rahmen der regionalen Verantwortung mitbeteiligt", erläutert Raimund Mittler vom Kompetenzzentrum Schwäbische Sozialpsychiatrie beim Bezirk Schwaben. Die Koordinatorenstellen werden vom Bezirk finanziert. 

Ulrike Bölker findet einen überaus aktiven GPV vor, der gut bestellt ist - so sind unter anderem die „Tage der seelischen Gesundheit", die jeweils im Herbst in verschiedenen Orten im Oberallgäu stattfinden, ein Höhepunkt in der Öffentlichkeitsarbeit des Verbundes. „Das hat sich etabliert und wird weitergeführt", sagt die gebürtige Baden-Württembergerin. Darüber hinaus sei sie derzeit dabei, sich peu à peu bei allen Mitgliedern vorzustellen, um sich ein Bild zu machen. „Zwischen den einzelnen Anbieten besteht ein schönes Miteinander", freut sich Ulrike Bölker. 

Ihr vordringlichstes Ziel sei derzeit, eine Bedarfserhebung zu machen: Welche Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen gibt es bereits in der Region, wo sind noch Lücken, wo gibt es Handlungsbedarf aufgrund der neuen Gesetzeslage? Ulrike Bölker: „Ich komme ja in einer spannenden Zeit, in der vieles im Umbruch ist." So werden durch das neue Bundesteilhabegesetz viele Koordinaten neu ausgerichtet, aber auch das neue Pflegestärkungsgesetz und andere rechtliche Bestimmungen wirken in die Arbeit mit psychisch Kranken hinein. Eine Herausforderung für alle, die beruflich in diesem Zusammenhang tätig sind. „Die Anbindung der Koordinatorinnen an den Bezirk bringt dabei viele Vorteile", so Raimund Mittler, „wir halten die Kolleginnen vor Ort mit dem sozialrechtlichen Wissen aus unserer Sozialverwaltung auf dem Laufenden." 

Von ihrem beruflichen Werdegang her bringt Ulrike Bölker vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen mit, wenn auch mit teilweise anderen Schwerpunkten: Nach einer Ausbildung zur Hauswirtschafterin im Stephanuswerk in Isny und dem technischen Abitur, das sie berufsbegleitend machte, und ersten Stationen in Einrichtungen der Behindertenhilfe, absolvierte sie im Anschluss eine Ausbildung zur Krankenschwester. Sie arbeitete unter anderem am Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe, im Klinikum Kaufbeuren und zuletzt sechs Jahre am Klinikum in Kempten in einer Überwachungsstation. „Zwar stand da jeweils der somatische Aspekt im Vordergrund, aber im Krankenhaus kommt man zwangsläufig mit seelisch belasteten Patienten in Berührung." In dieser Zeit begann sie zudem berufsbegleitend das Studium zur Sozialwirtin an der Hochschule Kempten. „Dass ich nun nach dem Studium und der Elternzeit durch diese Koordinatorinnenstelle so einen tollen Wiedereinstieg in den Beruf haben kann und der Bezirk auch konkret auf der Suche nach einem Sozialwirtin war, das ist für mich ein großes Glück", sagt Ulrike Bölker strahlend. „In den Bestrebungen, Inklusion gerade auch für den Personenkreis psychisch kranker Menschen zu verwirklichen, gibt es noch viel zu tun - ich will einfach wissen, was hier noch geht."

Die GPV-Koordinatorin Ulrike Bölker ist über ihr Dienstbüro in Kempten zu erreichen:

Ulrike Bölker
Bezirk Schwaben - Koordinatorin GPV Kempten/Oberallgäu
Im Allmey 18
87435 Kempten

Telefon: 08 31 96 06 - 390
Telefax: 08 31 96 06 - 391
email: ulrike.boelker@bezirk-schwaben.de

Montag bis Donnerstag von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr oder nach Vereinbarung