Bezirk ehrt schwäbische Künstlerinnen und Künstler mit Musikförderpreis

09. Mai 2022: Bereits zum dritten Mal vergibt der Bezirk Schwaben in Marktoberdorf die heuer mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Auszeichnung. Eine Besonderheit: Alle Preisträgerinnen und Preisträger sind dieses Jahr in einem musikalischen Genre zu Hause.
Preisträgerin Andrea Jörg Fotograf: Peter Roth

V. l. n. r.: Juryleiter Eckhard Fischer, Preisträgerin Andrea Jörg und stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Barabara Holzmann

In einem feierlichen Festakt in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf hat der Bezirk Schwaben am Freitag drei junge Musikerinnen und Musiker mit dem Musikförderpreis 2021 ausgezeichnet. „Musik verbindet Menschen. Ich freue mich, dass wir nach langer Corona-Pause die Preisträgerinnen und Preisträger nun vor Ort ehren dürfen“, betonte die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Barbara Holzmann im Rahmen der Verleihung. Geehrt wurden die Violinistin Veronika Eberle aus Donauwörth, die Sopranistin Andrea Jörg aus Oy-Mittelberg und der Bariton Johannes Mooser aus Marktoberdorf. Insgesamt sind 48 Bewerbungen für den Musikförderpreis 2021 eingegangen.

Dass die drei Ausgezeichneten aus dem Bereich Klassik kommen, ist Zufall. Für den Preis, den der Bezirk seit 2019 vergibt, können sich Dirigenten/-innen, Komponisten/-innen, Solisten/-innen, Orchester und Ensembles aller musikalischen Kategorien bewerben. Auch Musikverbände und Institutionen, die im Bezirk Schwaben ansässig sind, können Vorschläge einreichen. Die Bewerbenden müssen herausragende musikalische Leistungen erbracht haben und nationale und internationale Bedeutung besitzen. Zudem sollten sie seit mindestens zwei Jahren überwiegend im Bezirk Schwaben tätig sein.

Nach diesen Kriterien erfolgte auch die Auswahl der Jury um den Leiter des Oberstdorfer Musiksommers, Eckhard Fischer, die Bezirksrätin Petra Beer, den Bezirksrat Herbert Pressl, den Schulleiter der Berufsfachschule für Musik Krumbach, Thomas Frank, und den künstlerischen Leiter der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf, Karl Zepnik. „Unsere drei Auserwählten bereichern nicht nur mit ihren Auftritten, sondern auch mit den von ihnen initiierten und geplanten Projekten das Musikleben in Schwaben“, so der Juryvorsitzender Eckhard Fischer. Die Entscheidung des Gremiums fiel bereits im Juli 2021. Die Preisverleihung konnte wegen der gelockerten Corona-Bestimmungen erst in diesem Jahr stattfinden. Für die Durchführung und die Organisation des Projekts zeichnet die Bayerischer Musikrat gemeinnützige Projekt GmbH in Marktoberdorf verantwortlich.

Die Preisträgerinnen und der Preisträger des Musikförderpreises 2021

Veronika Eberle aus Donauwörth im Genre Klassik – Violine
Eberle erhielt mit sechs Jahren ersten Geigenunterricht. Stationen ihrer musikalischen Ausbildung sind unter anderem ein privates Ausbildungsjahr bei Christoph Poppen und ein Studium an der Münchner Musikhochschule bei Ana Chumachenco. Eberle ist mehrfache Preisträgerin internationaler Wettbewerbe. Zu ihren wichtigsten Auftritten zählen Konzerte mit großen Orchestern wie dem London Symphony Orchestra (Sir Simon Rattle, Bernard Haitink), dem Concertgebouworkest Amsterdam (Heinz Holliger), dem New York Philharmonic (Alan Gilbert), dem Orchestre Symphonique de Montréal (Kent Nagano) sowie den Münchner Philharmonikern.
Eberle will unter der Leitung von Sir Simon Rattle ihre erste CD als Solistin einspielen. Geplant ist die Aufnahme von Ludwig van Beethovens Violinkonzert und eine Eberle gewidmete Kadenz des Komponisten Jörg Widmann. Der Bezirk fördert dieses Projekt einmalig mit 15.000 Euro.

Sopranistin Andrea Jörg aus Oy–Mittelberg im Genre Klassik/Crossover – Gesang
Die gebürtige Oberallgäuerin studierte an der Hochschule für Musik in Würzburg und anschließend im Master Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Theater in München. Jörg erhielt 2018 den Kulturpreis der Rupert-Gabler-Stiftung in Obergünzburg und gewann unter anderem den Armin-Knab-Wettbewerb der Hochschule für Musik in Würzburg. Jörgs Repertoire reicht von Barock bis zur Musik der Gegenwart. Die Sopranistin ist als Konzert- und Liedsängerin tätig. Darunter fallen Auftritte mit Eva Lind und Sarah Brighton sowie Konzerte mit den Münchner Symphonikern ("Requiem Mignon" von R. Schumann und "Messe de Requiem" von C. Saint-Saëns).

Der Bezirk fördert Jörgs Projekt, eine Konzertspielstätte auf einem Bauernhof weiter auszubauen und zu betreiben, mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Bariton Johannes Mooser aus Marktoberdorf im Genre Klassik - Gesang
Der Marktoberdorfer erhielt mit 17 Jahren ersten Gesangsunterricht und studierte Gesang an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Der junge Bariton wird seit Beginn seiner Laufbahn mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Dr.-Konstanze-Koepff-Röhrs-Preis für exzellente Nachwuchsleistung oder dem Kunst-Förderpreis der Dr.-Dazert-Stiftung für hervorragende Leistungen im Bereich des Gesangs. Mooser blickt auf eine rege Tätigkeit im Bereich der Oper zurück. 2018 gab er etwa sein Debüt als Papageno bei den Staufer Festspielen.

Für geplante Konzertaufführungen unter dem Motto „Liebe und das Reisen“ mit Liederzyklen von Gustav Mahler und Gabriel Fauré sowie seine musikalischen Beiträge erhält Mooser einen Förderpreis über 15.000 Euro.
Musikförderpreis des Bezirks Schwaben 2022

Die Frist für die Bewerbungen für den Musikförderpreis des Bezirks Schwaben wurde 2022 auf den 30. September 2022 festgesetzt. Bis dahin können die relevanten Unterlagen formlos bei der Bayerischer Musikrat gemeinnützige Projekt GmbH, Kurfürstenstr. 19, 87616 Marktoberdorf eingereicht werden. Ansprechpartner ist Manuel Mayerle, Telefon: (0 83 42) 96 18 – 76, E-Mail: manuel.mayerle@bayerischer-musikrat.de .

Weitere Infos unter:
www.bezirk-schwaben.de/musikförderpreis 
www.bayerischer-musikrat.de/Foerderung