Brechtfestival 2026: Bezirk serviert Brecht

Im Rahmen des Brechtfestivals 2026 lädt der Bezirk Schwaben zu einem besonderen Abend ein. Unter dem Motto „Bezirk serviert Brecht“ erwartet Besucherinnen und Besucher ein buntes Programm mit Literatur, Musik und kulinarischen Schmankerln. Tickets sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich.
Bezirk serviert Brecht

SchwabenEck
Leonhardsberg 1
86150 Augsburg

Highlight für Brecht-Fans: Am 5. März findet in der Kantine des Bezirks Schwaben ein buntes Abendprogramm statt. Im „SchwabenEck“ erwartet Besucherinnen und Besucher beste Unterhaltung mit Literatur und Musik. 

Im Zentrum des Abends steht Brechts Aufruf „Ändere die Welt, sie braucht es!“. Neben dem Jazz Ensemble Text will Töne, dem Literaturpreisträger Michael Lichtwarck-Aschoff und dem Autor Leonhard Thoma steht die Band Kleister auf der Bühne. Moderator Marius Müller führt durch das Programm. Außerdem kann die Ausstellung der Bezirksheimatpflege „Finstre Zeiten" im Nebengebäude besucht werden. 

In den Pausen werden Getränke und Speisen serviert.

Tickets sind ab sofort für 9 Euro inklusive Verpflegung und Getränken online erhältlich.

Weitere Informationen zur Veranstaltungen finden Sie unten. 

Veranstaltungshinweise

  • Tickets zur Veranstaltung können ab sofort online erworben werden.
    Ticketpreis: 9 €
    Ticketkategorien: Stehplatz / Sitzplatz
  • Einlass: 17:45 Uhr
  • Veranstaltungsdauer: 18 - 21:45 Uhr
  • Barrierefreiheit: Der Veranstaltungsort SchwabenEck ist barrierefrei zugänglich und verfügt über ein barrierefreies WC. Assistenzhunde dürfen zur Veranstaltung mitgebracht werden.
  • Getränke und Snacks stehen während der Veranstaltung kostenfrei zur Verfügung

Ensemble „Text will Töne“

Widersprüchlich, unbequem, brillant, provokant, frech: So war Berthold Brecht. Seine Lyrik trifft an diesem Abend auf die Kraft und Experimentierfreude des Jazz.

„Verändere die Welt, sie braucht es“ war Brechts Maxime. Verändern bedeutete für ihn, in Frage stellen, widersprechen, nicht einverstanden sein mit dem, was ist und wie es ist!
Wir zeigen Brecht in seiner Aktualität: Seinen Glauben an die Veränderbarkeit der Dinge, seine Unbequemlichkeit und Widersprüchlichkeit, sein Bestehen auf dem Recht am Zweifel und auf die Kraft der Vernunft.
An diesem Abend treffen Brechts Gespür für Rhythmus, Klang und die Kraft seiner Sprachbilder auf die Improvisierlaune des Jazz – wir bringen beides kongenial zusammen.

Besetzung

Sprache: Karla Andrä, Gesang: Anna Holzhauser, Gitarre: Josef Holzhauser, Bass: Raphael Holzhauser, Schlagzeug: Christoph Holzhauser


Literatur auf Augenhöhe

Mit dem Thema „Auf Augenhöhe“ hatte sich der Bezirk Schwaben bei seinem Literaturpreis 2025 vorgenommen, literarische Vorstellungen von Inklusion – von der selbstbestimmten, gleichberechtigten und uneingeschränkten Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen – anzuregen. Auch freie Auslegungen waren willkommen, weil sie dem literarischen Schaffen eigen sind und sein müssen.

An diesem Abend werden zwei von der Jury ausgewählte Texte vorgestellt und diskutiert. Michael Lichtwarck-Aschoff sinniert über den Perspektivwechsel eines Arztes, der nun selbst einmal als Patient auf Augenhöhe gebracht wird. Leonhard Thoma zeigt mit einen Text über einen Ferienausflug, dass literarisches Schreiben auch in einfacher Sprache gelingen kann.


Michael Lichtwarck-Aschoff

Geboren 1946, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, Intensivmediziner, schrieb sein Leben lang ungelesene Arztbriefe. Mit der Rente und mehr Zeit hat er das Genre gewechselt. Er versucht nun, sich schreibend darüber klar zu werden, was das eigentlich ist: die Medizin und die Naturwissenschaft.

Leonhard Thoma

Literatur- und Philosophiestudium in München. Lehrer für Deutsch als Fremdsprache (DaF) in Berlin, Dijon und Paris. Danach Dozent für Deutsch und Deutsche Literatur in Barcelona. Seit 2001 Autor von DaF-Lektüren (Kurzgeschichten). Lesungen für DaF-Lernende und Workshops für DaF-Lehrende an Schulen, Sprachschulen und Goethe-Instituten in aller Welt.

Kleister 

KLEISTER wurde ursprünglich als Duo von Johannes Fäßler und Lukas Derungs gegründet und wächst sich gerade zur Band aus. Beim Brechtfestival wird man sie erstmals als mehrköpfige Kombo erleben können.

Was als Mitbewohnerprojekt im Mannheimer Stadtteil Jungbusch begann, ist längst zum Geheimtipp für alle geworden, die sprachliche Verspieltheit, aussagekräftige Texte, rhythmische Vielfalt und musikalische Experimentierfreude zwischen Hip-Hop, Jazz, Pop, Elektro, Weltmusik und Kabarett suchen. Tanzbare Songs mit einprägsamen Hooks, charmant performt und mit viel Platz für Spontanes und Improvisation.

2023 veröffentlichte Kleister (KleiSCHter) ein Album im schwäbisch-unterallgäuer Dialekt. Der gebürtige Mindelheimer Johannes Fäßler kehrt darin zu seinen sprachlichen Wurzeln zurück, nimmt seine Heimat zugleich ins Herz und aufs Korn und erzählt Geschichten über alte Liebschaften, Verschwörungstheorien, Kulinarisches und Bergsteigen - böse, zynisch, messerscharf, liebevoll und urkomisch. Jazzpreisträger Lukas Derungs bringt hier seinen unverwechselbaren Sound auf die Bühne: eingängige Melodien, getragen von treibenden, nicht-europäischen Takten. Musik, die in die Beine fährt, zum Lachen und zum Nachdenken anstiftet und einen Spiegel vorhält. Brecht hätt’s gefallen!


Ausstellung „Finstre Zeiten": Fürsorge und Euthanasie-Verbrechen in Bayerisch-Schwaben

Die Ausstellung der Bezirksheimatpflege widmet sich dem Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung in Bayerisch-Schwaben und beleuchtet die Verhältnisse während des Nationalsozialismus. Schon im Mittelalter übernahmen Gesellschaft und Kirche die Fürsorge für Menschen, die sich nicht selbst helfen konnten. Im 19. Jahrhundert entstanden dann große psychiatrische Heil- und Pflegeanstalten für Menschen mit geistiger, körperlicher und seelischer Beeinträchtigung. Die Ausstellung zeigt, wie karitative Einrichtungen und psychiatrische Anstalten aktiv an den Euthanasie-Verbrechen beteiligt waren.

Die Ausstellung kann während der Pausen und am Ende der Veranstaltung besucht werden.