50 Jahre im BKH Kaufbeuren gearbeitet, davon 27 Jahre ausschließlich im Nachdienst

26. Januar 2021: Maria Kolb ist eine Powerfrau. Um ihre vier Kinder aufzuziehen, hat die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin am Bezirkskrankenhaus (BKH) Kaufbeuren 27 Jahre lang ausschließlich Nachdienste in Vollzeit absolviert. Ab 2003 arbeitete die gebürtige Obergünzburgerin dann im Wechselschichtbetrieb.
Überreichung Ehrenurkunde des Freistaates Bayern

Pflegedirektor Harald Keller überreicht Maria Kolb eine Ehrenurkunde des Freistaates Bayern. Sie arbeitet seit 50 Jahren im Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren. Am Freitag ist ihr letzter Arbeitstag.

Maria Kolb ist eine treue Seele. Seit 50 Jahren ist sie im BKH Kaufbeuren tätig, Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) im damaligen Krankenhaus Marktoberdorf begann sie am 1. September 1971 ihre Ausbildung zur Krankenschwester am BKH. Nach erfolgreichen Examen war sie zunächst im Landhaus in einer gerontopsychiatrischen Station im Einsatz. 1975 erfolgte der Umzug vom Landhaus auf die Station GS1 im G-Gebäude. 1982 wechselte Maria Kolb in die Allgemeinpsychiatrie, 1983 dann in den heilpädagogischen Bereich für Frauen, der ab 1987 mit dem heilpädagogischen Bereich für Männer gemischt wurde. Von 1998 an war sie im Langzeitbereich tätig, aus dem die Patienten enthospitalisiert wurden. Seit Oktober 2003 arbeitet sie im Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Heilpädagogik (ZPH) am BKH.

Auch wenn die Patientinnen und Patienten des ZPH sehr betreuungsintensiv sind, sind sie ihr ans Herz gewachsen. „Die Menschen brauchen viel persönlichen und sozialen Kontakt. Die Arbeit mit ihnen macht mir sehr viel Spaß“, sagt die 66 Jährige, die Ende Januar in den Ruhestand geht. Ihr letzter Arbeitstag ist der 29.01 – übrigens genauso wie bei ihrem „obersten Chef“, dem scheidende Vorstandsvorsitzenden der Bezirkskliniken Schwaben, Thomas Düll.

Maria Kolb hat viele Veränderungen mitgemacht. „Besonders der Wegfall der Arbeits- und Werkstätten im Zuge der Psychiatriereform war für die Patienten eine große Umstellung. Für uns Beschäftigte auch.“ Blieben Psychiatriepatienten bis dahin oftmals jahrelang in der Klinik („Sie haben hier gelebt“), so werden sie heute nach erfolgreicher Akutbehandlung in vergleichsweise kurzer Zeit entlassen. „Es ist ein Kommen und Gehen.“ Dennoch, so Maria Kolb, gibt es Patienten, „die kenne ich schon, seit ich hier meine Ausbildung begonnen habe“. Sie werden heute im außerklinischen Bereich „Wohnen und Fördern“ der Bezirkskliniken Schwaben betreut.

Maria Kolb ist ein Familienmensch. Ihre vier Kinder haben ihr 13 Enkelkinder geschenkt. „Sie sind mein Haupthobby.“ Deswegen freut sich die Ostallgäuerin auf ihre Rente, denn dann hat sie mehr Zeit für alle. Außerdem kocht, backt und näht sie gerne. Als Dank und Anerkennung für ihre Dienstzeit über fünf Jahrzehnte überreichte Pflegedirektor Harald Keller Maria Kolb eine Ehrenurkunde des Freistaates Bayern, die Sozialministerin Carolina Trautner unterzeichnet hat. „Das BKH Kaufbeuren ist und war wie eine zweite Familie für mich“, stellte sie abschließend fest.