Bezirkskrankenhaus Günzburg: Filmvorführung "Blinder Fleck" zu rituellen Missbrauchsstrukturen
Man sieht sie nicht, die Opfer von ritueller Gewalt, obwohl sie seit vielen Jahren immer wieder von den Torturen ihrer Kindheit berichten. Man will das nicht hören, man will das nicht sehen, will es nicht glauben. Und die Täter sieht man erst recht nicht. Dabei wurde Kindesmissbrauch in sexualisierten Gewaltstrukturen mehrfach aufgedeckt und die Missbrauchsabbildungen, die zuhauf dabei produziert werden, im Internet gefunden. Doch wie diese Aufnahmen entstehen, mit welchen immer wiederkehrenden Trainings- und Foltermethoden oder gar kultischen Ritualen voller verdrehter Ideologien Kinder regelrecht abgerichtet werden, um bei Zwangsprostitution und Sexorgien auf Knopfdruck zu funktionieren, das bleibt noch immer im Verborgenen. In Gesprächen mit Betroffenen sowie Expertinnen und Experten, also Psychotherapeutinnen, Ermittlern, Opferanwältinnen und einem Gedächtnisforscher, wird von ritueller Gewalt berichtet. Um jede Retraumatisierung zu vermeiden, zeigen die Bilder lediglich Situationen aus dem normalen Lebensalltag und nichts aus den benannten Parallelwelten.
„Blinder Fleck“ – ein nur von Spenden finanzierter Dokumentarfilm – ist ein Plädoyer für genaues Hinschauen und gegen vorschnelle Vorverurteilungen zahlreicher Opfer, falsche Angaben zu machen.