Jugendarbeit in Israel und Schwaben: Fachkräfte des Netzwerks NA’AMAT zu Besuch beim Bezirk

Vielfältig wie die Themen, die junge Menschen umtreiben, sind auch die Aufgaben des Bezirks Schwaben ‒ diesen Eindruck haben Mitarbeitende der bayerischen Jugendsozialarbeit und Mitglieder des israelischen Bildungsnetzwerks NA’AMAT vergangenen Dienstag in der Bezirksverwaltung in Augsburg gewonnen. Bezirkstagspräsident Martin Sailer gab den 15 Fachkräften bei ihrem Besuch einen Überblick über die Tätigkeitsfelder des Bezirks: Als Träger der Sozialhilfe unterstützt er vor allem Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung und setzt sich mit seinem Kommunalunternehmen, den Bezirkskliniken Schwaben, für die psychische Gesundheit ein. Bezirksheimatpflege, Museen und zahlreiche Einrichtungen fördern die regionale Kulturlandschaft. Hinzu kommt das Engagement im Bildungs- und Umweltbereich und in der europäischen Partnerschaftsarbeit.
Austausch und Dialog zwischen den Religionen und Kulturen
Die Mitglieder von NA’AMAT gaben anschließend im Jugendausschuss des Bezirks einen Überblick über die Herausforderungen, vor denen die Jugendarbeit in Israel steht: Das israelische Netzwerk wurde 1925 gegründet und engagiert sich vor allem für Frauenrechte. Besonderer Fokus liegt auch auf dem Bereich Bildung: NA’AMAT betreibt Schulen, die im Gegensatz zu anderen Einrichtungen in Israel gemeinsam jüdische, muslimische und drusische Schüler/-innen unterrichten. Das Netzwerk setzt sich für den interkulturellen und interkonfessionellen Austausch und für Integration ein ‒ Werte, die auch im Mittelpunkt der aktuellen Begegnung deutscher und israelischer Jugendarbeiter/-innen in Schwaben stehen.
Im Fokus stehen Gemeinsamkeit und das Thema Diversität
Insgesamt eine Woche lang dauert der Austausch zwischen deutschen und israelischen Fachkräften, den die Jugendbildungsstätte Babenhausen organisiert. Das Ziel der Veranstaltung: Die Teilnehmenden entdecken die Lebens- und Arbeitsrealität ihrer Kolleginnen/Kollegen im Austauschland, erkennen Gemeinsamkeiten, und bilden sich fort. Neben dem Besuch von gesellschaftlichen Einrichtungen wie dem Bezirk Schwaben steht das Thema Diversität und der Umgang damit im Mittelpunkt. Thema ist auch der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und seine Auswirkungen auf die Schule und die Gesellschaft in beiden Ländern. Der Austausch wird gefördert über ConAct, Koordinierungszentrum deutsch-israelischer Jugendaustausch und die Stiftung Internationaler Jugendaustausch Bayern. Der Besuch der deutschen Teilnehmenden in Israel ist für November dieses Jahres geplant.