Mehr Naturschutz in Bayerisch-Schwaben: Bezirk verleiht Umweltpreis

30. Juni 2025: Naturschutz, Klimaneutralität und die Bewahrung von Tier- und Pflanzenarten – die Ziele der Gewinnerinnen und Gewinner des Umweltpreises 2025 des Bezirks Schwaben sind vielfältig. Die Preisträger/-innen kommen aus Lindau (Bodensee, Lkr. Lindau), Benningen (Lkr. Unterallgäu), Kammeltal (Lkr. Günzburg) und Kempten (Allgäu, Lkr. Oberallgäu) und setzen sich mit vorbildlichen Projekten für die heimische Umwelt ein.
Symbolbild Aktuelle Meldung

Am Freitag, dem 27. Juni, prämiert der Bezirk Schwaben im Umweltbildungszentrum Augsburg ausgewählte Preisträgerinnen und Preisträger jeden Alters, die sich für den Erhalt der Natur in Bayerisch-Schwaben einsetzen. „Die Umwelt Schwabens ist für das Wohlbefinden in unserer Gesellschaft essentiell: Jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten. Ich bin froh, dass wir dieses Jahr wieder solch herausragende Projekte auszeichnen dürfen. Umweltschutz kennt kein Alter“, so Bezirkstagspräsident Martin Sailer. Der Bezirk Schwaben setzt sich für den Umweltschutz in der Region ein und hat sich selbst zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Um nachhaltige Projekte und die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit an der Lösung lokaler Umweltprobleme zu fördern, verleiht er in diesem Jahr bereits zum vierten Mal den Umweltpreis.

Die Auszeichnung umfasst vier Kategorien:
• Innovationen,
• Ehrenamtliches Engagement Einzelner oder Gruppen,
• Engagement von Schulklassen oder ähnlichen Gruppen,
• Fach- und Abschlussarbeiten.

Je nach Kategorie erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger als Gruppe ein Preisgeld von 2.000 Euro, Einzelpersonen 1.000 Euro. Dieses müssen sie verpflichtend für künftige Umweltschutzprojekte einsetzen.
Die Auswahl der Preisträger/-innen traf eine Jury bestehend aus:
• Dr. Friederike Schrade (Universität Augsburg),
• Thomas Nieborowsky (KUMAS e.V.),
• Diana Schick (StMUV),
• Edgar Rölz (Bezirksrat),
• Thomas Frey (BUND),
• Lukas Geirhos (Bezirksrat und Umweltbeauftragter des Bezirks Schwaben) und
• Thomas Sailer (Umweltreferent Bezirk Schwaben).

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Umweltpreises 2025
1. Kategorie „Engagement von Schulklassen oder ähnlichen Gruppen“: Zeichnerische Haselmaus-Studien am Valentin-Heider-Gymnasium Lindau (Bodensee) (2.000 Euro)
Das Valentin-Heider-Gymnasium in Lindau liegt inmitten von Obstwiesen und verfügt über ein relativ großes Schulgelände. Auf dem Gelände befinden sich in einer Naturhecke Vogel-Nistkästen, in welchen erstmals im Februar 2024 Haselmäuse gesichtet wurden.

In Zusammenarbeit mit der freien Dipl.-Biologin Anne Puchta entwickelten die Klasse 6a und ihre Lehrerin Petra Schmid ein Unterrichtsprojekt, um den Schülerinnen und Schülern die geschützten Nagetiere und die Bedeutung von Naturhecken näherzubringen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a fertigten Studienblätter mit Bleistift und Aquarell über Aussehen, Lebensweise und Schutz der Haselmäuse an. Eine Wildkamera wies bisher die Gelbhalsmaus und den Waldkauz in der Hecke nach. Die Jury würdigte die kreative Umsetzung der Wissensvermittlung.
2. Kategorie „Fach- und Abschlussarbeiten“: Anna Koch mit ihrer Arbeit zur Rekonstruktion von Torfmächtigkeiten in Abhängigkeit von der Landnutzung und deren Treibhausgasbilanzierung im Schwäbischen Donaumoos (2.000 Euro)

Besonders vor dem Hintergrund des Klimawandels ist der Erhalt und die Erforschung von Mooren von großer Bedeutung. Anna Koch ging in ihrer Abschlussarbeit der Frage nach, inwiefern sich die Dicke der Torfschicht in einem Moor, die sogenannten Torfmächtigkeiten, im Schwäbischen Donaumoos in Abhängigkeit verschiedener Landnutzungsformen seit den 1950er-Jahren entwickelt hat. Die Datenauswertung zeigt, dass die intensive Landnutzung, der Feuchtegehalt der Moorböden, der Torfschwund zusammenhängen. Kochs Arbeit hebt nicht nur hervor, wie Moore das Klima schützen, sondern auch wie auch wir Menschen die Moore und damit das Klima schützen können.

3. Kategorie „Ehrenamtliches Engagement Einzelner oder von Gruppen“: Der Förderverein Benninger Ried bringt Kindern und Erwachsenen das Naturschutzgebiet Benninger Ried näher (2.000 Euro)
„Entdecken. Staunen. Lauschen. Berühren. Lernen“ – Das Programm des Benninger Ried Museums ist breit gefächert und bringt Interessierten jeden Alters seit vielen Jahren das einzigartige Naturschutzgebiet Benninger Ried näher. Das Programm tragen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Das Museum erzählt nicht nur die Geschichte der Rettung des Lebensraumes, wie beispielsweise die über die bedrohliche Lage des Moors ab den 1960er-Jahren. Besucherinnen und Besucher haben zudem die Möglichkeit Riednelke, Laubfrosch und Co. hautnah und vor Ort zu erleben. Ein Highlight des Museums ist die Ausstellung mit Präparaten der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt des größten bayerischen Quellgebiets. Vor Ort gibt es außerdem einen Kräutergarten, der rund 50 verschiedene Kräuter beherbergt, und ein grünes Klassenzimmer für kleine Naturforschende. Bei diesem Lernkonzept werden Schülerinnen und Schüler im Freien unterrichtet und sollen ein Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt entwickeln. Die Jury würdigte das Benninger Ried als bildungspolitisches Vorzeigeprojekt.

4. Kategorie „Innovationen“: Die Busunternehmen Haslach und Berchtold, getragen von der power2move, stellen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Kempten auf Elektrobusse um (2.000 Euro)
Das Energiekonzept der beiden Privatunternehmen Berchtolds Autoreisen und Haslach Bus GmbH, getragen von der power2move, zeigt, dass die Umstellung auf kohlenstoffarme Technologien auch im Mobilitätssektor möglich ist. Die 16 vollelektrischen Busse sparen so auf etwa 1,5 Millionen Kilometer Jahresfahrleistung mehr als 630.000 Liter Diesel. Betriebseigene Photovoltaik-Anlagen erzeugen bei einer Leistung von 1.000 kWp Strom für 15 Schnellladepunkte. Dabei fließen bis zu 4.000 kWh in einen Batteriespeicher, der bei Bedarf abgerufen werden kann. Seit 2025 fahren 27 Fahrzeuge in der E-Bus-Flotte.

Bilder der Preisträger/-innen sind per Download unter https://www.kommsafe.de/public/download-shares/YiJvDpjcXjgml2iSWav0VkWNKHpsdBQi  erhältlich.
Auf Anfrage vermittelt die Pressestelle des Bezirks gerne den Kontakt zu den Preisträgerinnen und Preisträgern und sendet Ihnen hochauflösendes Bildmaterial von der Preisverleihung zu. Bitte senden Sie hierfür eine E-Mail an pressestelle@bezirk-schwaben.de.