Schwäbisches Bildungszentrum Irsee: Klosterland Irsee

03. Juni 2022: Schwäbisches Bildungszentrum unterstütz Publikation über das Leben in den Dörfern Ingenried, Irsee, Leinau, Pforzen und Rieden in den Jahren 1750 bis 1820
Dr. S. Raueiser (Leiter Kloster Irsee), Laudator G. F. Thomae, I. Weiß (1. BM‘in Rieden), Autor Dr. S. Fischer, A. Lieb (1. BM Irsee), H. Hofer (1. BM Pforzen und VG-Vorsitzender), J. Fleschhut (stv. BTP und Alt-Landrat) (v.l.n.r.) - Foto: Torsten Stöckle

Dr. Stefan Raueiser (Leiter Kloster Irsee), Laudator Gerd F. Thomae, Inge Weiß (1. BM‘in Gemeinde Rieden), Autor Dr. Stefan Fischer, Andreas Lieb (1. BM Markt Irsee), Herbert Hofer (1. BM Gemeinde Pforzen und VG-Vorsitzender), Johann Fleschhut (stv. Bezirkstagspräsident und Alt-Landrat) (v.l.n.r.)

Die Gemeinden Irsee, Pforzen und Rieden-Zellerberg im Landkreis Ostallgäu bilden seit 1980 eine Verwaltungsgemeinschaft (VG). Historisch gesehen waren die Mitgliedsgemeinden Teil des mit der Säkularisation untergegangenen Klosterstaats Irsee, der von der ehemaligen Benediktinerabtei beherrscht wurde. Wie aber sah das bäuerliche Leben der Klosteruntertanen im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert aus? Das Projekt „Klosterspuren“ ist dem jetzt nachgegangen.

Zur Buchpräsentation im ehemaligen Bibliothekssaal von Kloster Irsee, dem Festsaal des Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrums des Bezirks Schwaben, konnte dessen Leiter Dr. Stefan Raueiser zahlreiche Bürgermeister, Gemeinde- und Bezirksräte aber auch Vertreterinnen und Vertreter der lokalen wie regionalen Heimat-, Geschichts- und Denkmalschutzvereine begrüßen, um gemeinsam das Buch „Klosterspuren – die dörfliche Wirklichkeit 1750-1820“ aus der Taufe zu heben.

VG-Vorsitzender Herbert Hofer (Pforzen) wie auch Laudator Gerd F. Thomae (Untergermaringen) würdigten besonders, wie lebendig es Autor Dr. Stefan Fischer (Kaufbeuren) gelungen ist, die Beziehungen zwischen den Ortschaften Ingenried, Irsee, Leinau und Pforzen mit dem Kloster Irsee in alten Quellen nachzugehen. Dabei interessierten den mit der bayerischen Landesgeschichte bestens vertrauten Historiker vor allem die dörfliche Wirklichkeit und ihre vielfältigen Beziehungen zur Herrschaft, die bis 1802 vom Kloster ausgeübt wurde. Danach wurden aus den Untertanen bayerische Staatsbürger, die nun auch Eigentümer des von ihnen bewirtschafteten Bodens waren.

Dr. Fischer machte in einem kurzen Resümee deutlich, wie tiefgreifend und bis heute nachwirkend die Veränderungen im Leben der Menschen waren, so dass es für Einheimische wie Gäste der beteiligten Gemeinden wertvoll ist, sich mit dieser längst vergangenen Epoche zu beschäftigen. Nimmt doch das von der Verwaltungsgemeinschaft Pforzen herausgegebene und vom Schwäbischen Bildungszentrum Irsee unterstütztes Buch die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise in Geschichte und Kultur dieser Region mit einem höchst lebendigen, gemeinsamen Erbe rund um das einstige Benediktinerkloster Irsee, dem heutigen Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben.

Besonderer Dank gilt den Mitgliedern des „Arbeitskreises Klosterspuren“, die das Projekt seit 2017 mit Nachdruck vorangetrieben haben und die politischen Gremien von der Bedeutung einer historischen Recherche für künftige touristische Zusammenarbeit auf den Irseer „Klosterspuren“ überzeugen konnten. Namentlich genannt seien Dr. Ulla Schuster (Irsee), Rudi Stiening (Pforzen), Klaus Schönberger (Rieden) sowie Josef Freuding (Ingenried).

Literatur:
Stefan Fischer, Klosterspuren – die dörfliche Wirklichkeit 1870-1820. Das Leben in den Dörfern Ingenried, Irsee, Leinau, Pforzen und Rieden. Verlag Ph.C.W.Schmidt 2022, ISBN 978-3-87707-232-5. Preis: 19,90 €.

Lesung:
Mittwoch, 22. Juni, 14.30 Uhr, im Blösch-Bistro, Auf den Auen 1, 87666 Pforzen.

Ansprechpartner:
Dr. Stefan Raueiser, Leiter des Schwäbischen Bildungszentrums Irsee
Mail: stefan.raueiser@kloster-irsee.de