Stets ein offenes Ohr bei psychischen Krisen: Mehr Anrufe 2024 beim Krisendienst Schwaben

07. August 2025: In Schwaben führte der Krisendienst im Jahr 2024 10.185 Telefonate mit Menschen in seelischer Not. Die Mobilen Einsatzteams führten 207 persönliche Kriseninterventionen durch. Bayernweit summierten sich die Hilfen auf 97.816 telefonische Kriseninterventionen und 3.834 persönliche Kriseninterventionen.
Die Mitarbeitenden des Krisendiensts sind rund um die Uhr kostenlos unter 0800 / 655 3000 erreichbar. - Foto: Tobias Atzkern

Im Vergleich zum Vorjahr riefen mehr Menschen beim Krisendienst Schwaben an: 2024 gingen 10.185 Telefonate ein, im Jahr 2023 waren es noch 7.668 Telefonate. Die durchschnittliche Gesprächsdauer lag bei 21 Minuten. Die mobilen Einsatzteams rückten 207 für eine persönliche Krisenintervention vor Ort aus. Aus dem Großraum Augsburg kamen die meisten Anrufe.

Die Entwicklung der Anrufstatistik macht deutlich: Der Krisendienst Schwaben ist eine wichtige und niedrigschwellige Anlaufstelle, sowohl für Menschen in seelischen Krisen selbst als auch für deren Angehörige. Für Bezirkstagspräsident Martin Sailer ist dies ein Zeichen dafür, dass das Angebot für die Menschen in Schwaben wichtig ist: „Menschen in psychischen Krisen brauchen jemanden, der ihnen zuhört und einen unkomplizierten Zugang zu professioneller Hilfe. Genau das leistet der Krisendienst Schwaben.“

Lena Grüber von der Leistelle des Krisendienst Schwaben erläutert den Wert der Krisendienste für die Anruferinnen und Anrufer: „Psychische Krisen sind Tiefpunkte im Leben. Die Mitarbeitenden des Krisendiensts hören zu. Sie bewerten nicht, sondern unterstützen dabei die Gedanken der Anrufenden zu sortieren und beraten fachlich, um einen Weg aus der Krise zu finden.“

28,4 Prozent der Anrufe kamen aus der Stadt und dem Landkreis Augsburg sowie aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. Auf Kempten, den Landkreis Oberallgäu und Lindau entfielen 11,8 Prozent der Anrufe. 10,3 Prozent aller Telefonate stammten aus Günzburg und Neu-Ulm. Aus dem Landkreis Ostallgäu und Kaufbeuren kamen 9,4 Prozent, aus dem Unterallgäu und der Stadt Memmingen 5,0 Prozent. Die wenigsten Anrufe konnte der Krisendienst Schwaben aus den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries verzeichnen (4,2 Prozent). 26,0 % aller Anrufe erfolgten von außerhalb des Bezirks Schwaben bzw. konnten nicht eindeutig ermittelt werden.

Der Krisendienst Schwaben ist Teil des Netzwerks Krisendienste Bayern. Die Krisendienste Bayern sind telefonisch in ganz Bayern unter 0800 / 655 3000 erreichbar – jeden Tag, rund um die Uhr, kostenfrei. Menschen in psychischen Krisen erreichen hier Fachkräfte der Fachrichtungen Psychologie, Sozialpädagogik, Fachkrankenpflege Psychiatrie. Auch Angehörige, Fachstellen sowie die Polizei und Kreisverwaltungsbehörden können sich an die Krisendienste Bayern wenden. Eine Besonderheit der Krisendienste Bayern sind die mobilen Teams: Sie entlasten in dringenden Fällen am Ort der Krise. Sollte nach der telefonischen oder persönlichen Krisenintervention weiterführende Hilfe erforderlich sein, vermitteln die Krisendienste Bayern an das individuell passende Angebot im Versorgungssystem. Die Krisendienste Bayern werden von den sieben Bezirken in Bayern getragen sowie vom Freistaat Bayern und den Bezirken finanziert. Mehr über die Krisendienste Bayern: https://www.krisendienste.bayern/