Sozialpreis 2025 verliehen: Bezirk Schwaben ehrt das Miteinander
Alle zwei Jahre vergibt der Bezirk Schwaben den Sozialpreis an Einzelpersonen oder Gruppen, die sich herausragend und freiwillig für Menschen in herausfordernden Lebenslagen engagieren. „Das Fundament unserer Gesellschaft ist das Soziale. Was der Bezirk leistet, ist ein Teil dieses Fundaments; ein anderer Teil ist das Ehrenamt: Nur gemeinsam können wir etwas bewirken. Diese freiwillige Arbeit der Gesellschaft hat eine hohe Anerkennung verdient“, sagte der stellvertretende Bezirkstagspräsident Peter Schiele bei der Preisverleihung im Kleinen Goldenen Saal in Augsburg. Als Träger der überörtlichen Sozial- und Eingliederungshilfe ist es dem Bezirk ein besonderes Anliegen, allen Menschen der Gesellschaft Teilhabe zu ermöglichen. Bei diesem Auftrag ist er auf das Engagement vieler Ehrenamtlicher in der Region angewiesen. Neben der „BiPo-Kiste“ aus Augsburg und der „Pfanne e.V.“ aus Lindau durfte sich auch „Take my hand e.V.“ aus München mit dem Wirkungsort in Ursberg über den Sozialpreis 2025 freuen. Unter dem Motto „Gemeinsam mit dir“ bewertete die Jury unter anderem den Inklusionsgedanken, den Innovationsgehalt und die Nachhaltigkeit der Projekte.
Die Preisträger/-innen 2025
1. BiPo-Kiste aus Augsburg
Die Bipo-Kiste Augsburg ist eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit bipolarer Störung und ihre Angehörigen. Gegründet wurde sie 2008, um ein Angebot in der Stadt und im Landkreis Augsburg für diese Zielgruppe zu schaffen. Unter einer bipolaren Störung versteht man eine psychische Erkrankung die zu extremen, zweipoligen Schwankungen, die Stimmung, Antrieb, Denken, Handeln und Aktivitätsgrade betreffend, führt. Das Leitungsteam aus fünf Betroffenen und zwei Angehörigen pflegt die Website, organisiert Aktivitäten und moderiert die Treffen: Neben Gruppentreffen in Präsenz gibt es auch Online-Treffen. Mittlerweile umfasst die Gruppe über 60 aktive Mitglieder und eine wachsende Online-Community mit Teilnehmer/-innen aus ganz Deutschland. Seit der Gründung trifft sich die Selbsthilfegruppe in den Räumlichkeiten des BKHs-Augsburg.
2. Die Pfanne e.V. aus Lindau
Die inklusive, kulturelle und sozialraumorientierte Initiative „Die Pfanne e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch Projekte und Aktionen inklusives Leben und inklusive Räume am Bodensee zu schaffen. Der Verein setzt sich ein für Vielfalt und Austausch. Zu dessen Angeboten zählen unter anderem eine inklusive Wohngemeinschaft, eine inklusive und eine integrative Theatergruppe für Jugendliche und Erwachsene, verschiedene Kultur- und Freizeitangebote wie beispielsweise ein internationales Picknick, „Achtsam feiern“ oder Graffiti- und DJ-Workshops. Des Weiteren eröffnete die „Pfanne“ jüngst einen Kulturraum, der ein Ort der Begegnung für alle Menschen der Region ist.
3. Take my hand e.V. aus München mit Wirkungsort in Ursberg
Das Projekt „Mentoren für ukrainische Waisenkinder“ startete 2022 als Reaktion auf die Fluchtbewegung der ukrainischen Kinderheime, die im Zuge des Krieges nach Deutschland evakuiert werden mussten. In enger Zusammenarbeit mit dem Träger Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg begleitet der Verein Take my hand e.V. rund 20 geflüchtete ukrainische Waisenkinder und Jugendliche mit geistiger, körperlicher oder mehrfacher Behinderung. Diese Kinder haben ihre Familien verloren, leben im Heim, sind gesundheitlich beeinträchtigt und haben Krieg und Flucht erlebt. Um ihnen Stabilität, Zugehörigkeit und bessere Integrationschancen zu geben, bietet Take my hand eine persönliche Begleitung durch individuelle Mentorinnen und Mentoren an. Gemeinsam unternehmen sie mit den Kindern Ausflüge, erkunden den Sozialraum (z.B. Spielplätze, Zoo, Einkaufsmöglichkeiten oder Freizeitangebote) und dienen als Brücke zwischen Heimleben und Gesellschaft. Die Mentoren und Mentorinnen helfen bei Alltagsthemen, fördern die sprachliche, soziale und emotionale Entwicklung und stärken zielgerichtet die Integration dieser Flüchtlingskinder und Jugendlichen in den schwäbischen Sozialraum.
„Gemeinsam mit dir“: Sozialpreis des Bezirks Schwaben
Der Bezirk Schwaben vergibt den Sozialpreis seit 2005 im zweijährigen Abstand. Er würdigt herausragendes Engagement im sozialen Ehrenamt und zeichnet den bürgerschaftlichen Einsatz von langjährig engagierten Einzelpersonen und/oder Gruppen aus. Ausgezeichnete Projekte fördern den sozialen Zusammenhalt (Inklusion, Altenpflege, Hospizarbeit) und schärfen im Bereich der Eingliederungshilfe das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung. Er ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert, das anteilig an bis zu sechs Preisträger/-innen vergeben wird. Die Entscheidung über die Aufteilung des Preisgelds obliegt der Jury.